Christa Langheiter begegnete ich vor vielen Jahren im Rahmen des Talentetauschkreises Wien (Talenteverbund) und in weiterer Folge kreuzten sich immer wieder unsere Wege. Erst jetzt nahm ich mir die Zeit in einem Interview etwas mehr von ihrer Lebenslaufbahn zu erfragen.
Von der PR-Beratung & Texterin zur Good News-Journalistin & Auszeit-Beraterin
Mut kennzeichnet sie in erster Linie in ihrem Tun. Mut war ihre Ressource, wie sie nach einer Burn-out-Erfahrung 2000 einen gut bezahlten Job als TV-Redakteurin beim ORF aufgab. Nach ihrer unfreiwilligen Auszeit startete sie als freiberufliche Printjournalistin, Texterin und PR-Trainerin durch. Sie beriet u.a. Unternehmen im Umgang mit Journalisten und gab weiter, was eine gute Geschichte ausmacht. Doch immer mehr stellte sie das „Medienspiel“ und die Position der Journalistin in der Medienwelt in Frage. In der Auseinandersetzung mit ihrer Rolle entstand die Good News-Journalistin, wo sie besonders Wert legt auf eine achtsame und respektvolle Begegnung auf Augenhöhe mit dem Gegenüber.
Als der REDLINE Wirtschaft Verlag zum Thema Medienarbeit an sie herantrat, war ihre Antwort eine mutige. „Ja, ich will ein Buch schreiben. Aber ich will mein Buch schreiben.“ So entstand der Ratgeber Mut zur Auszeit, der 2006 veröffentlicht wurde. Seit ihrer Ausbildung zum Coach arbeitet sie auch als Auszeit-Beraterin und hinterfragt: „Was läuft unrund? Was muss verändert werden? Was kann ich ändern? Muss das so bleiben? Wovon brauch ich das Aus, wofür will ich mehr Zeit?“ Eine Auszeit kann dazu dienen, sich darüber klar zu werden.
In der Auseinandersetzung mit ihrer Rolle entstand die Good News-Journalistin, wo sie besonders Wert legt auf eine achtsame und respektvolle Begegnung auf Augenhöhe mit dem Gegenüber.
Mut-Karten und Mut-Tagebücher
In einem nächsten mutigen Schritt kreierte sie die Mut-Karten – Übungen und Inspirationen für ein Jahr (52 Karten) – wie auch die Mut-Tagebücher, welche 2012 im Eigenverlag erschienen. „Das war mutig und riskant, weil ich eine Menge Geld in die Hand genommen hab und nicht wusste, ob es wieder reinkommen wird. Aber die Idee drängte sich mir förmlich auf. Und wer mich kennt, weiß, dass ich nicht aufzuhalten bin, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe.“
Als Auszeit-Coach hinterfragt sie: „Was läuft unrund? Was muss verändert werden? Was kann ich ändern? Muss das so bleiben? Wovon brauch ich das Aus, wofür will ich mehr Zeit?“ Eine Auszeit kann dazu dienen, sich darüber klar zu werden.
Pack den Mut in die Tasche: Textilwerkstatt in der Werkstadt Meidling
Auch die Zwischennutzung als Werkraum im Rahmen der Werkstadt Meidling hat sich gefügt. „Das Schreiben wurde mir zu kopflastig.“ Als ausgebildete Werklehrerin war ihr die ausgleichende Wirkung des Handarbeitens immer bewusst. „Ich richtete mich aus, auf etwas Neues“, und so fanden Christas Textil-Workshops 2013/4 unter dem Motto Recycling, Upcycling, Be fair & Repair ein Zuhause in der Werkstadt Meidling.
Die Kühnstlerin – Leben zwischen Kunst und Kühnheit
Auch der Begriff der Kühnstlerin, ihre eigene Wortschöpfung, die sich absolut stimmig anfühlt, die aber lange in ihr gebrütet hat, bevor sie sich auch im Außen gezeigt hat. „Der Mut wird weitergeführt bis in die Kunst hinein.“ Seit 2016 stellt sie auch ihre Blättereien zur Schau. Diese filigranen Kunstwerke haben mich sofort fasziniert. Unter anderem zu sehen auch in meiner Schatzkammer in 1160 Wien.
Zweite Auszeit – etwas Neues kann entstehen
Und heute? „Derzeit befinde ich mich in einer zweiten Auszeit. Es formiert sich etwas Neues, das meiner künstlerischen Seele mehr Nahrung gibt, und wo sich noch einmal etwas Drehen wird in meinem Leben.“ Die besten Lösungen und Schätze entstehen nicht im hektischen Tun, sondern in der Qualität von Entspannung. So ihre Empfehlung zum Schluss. Wir sind neugierig, wohin die kühne Reise geht!
Christa Langheiter – Auszeit-Coach und Kühnstlerin
Christa Langheiters Mut-Insel: langheiter-mut.com
Die Kühnstlerin – Leben zwischen Kunst und Kühnheit: www.kuehnstlerin.wordpress.com